Wie gehen Sie eine neue Rolle an, Rufus Beck?

Der Schauspieler zeigt im Interview ohne Worte, wie er die ideale Stimme für eine Figur findet, ob die Schauspielerei seiner Kinder ihn stolz macht – und was er so gar nicht kann.

Geboren 23. Juli 1957 in Heidelberg
Beruf Schauspieler, Hörspiel- und Hörbuchsprecher
Ausbildung Besuch der Odenwaldschule, Studium der Islamwissenschaften und Ethnologie (abgebrochen), Schauspielschüler an den Städtischen Bühnen Heidelberg
Status Gut zu hören

Diese Rubrik gibt es jetzt seit 19 Jahren. Und in der ganzen Zeit ist Rufus Beck hier nie zu sehen gewesen. Unfassbar eigentlich. Beck, einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands, die Stimme von Hunderten von Hörbüchern, Dauergast in Millionen von Kinder­zimmern (als Leser aller Harry Potter-Bände) und Wohnzimmern (die zigste Wiederholung des Bewegten Mannes). Aber was will man machen, er ist eben beschäftigt. Zuletzt hat er Hercule Poirot gesprochen, für eine Hörspiel-Version von Agatha Christies Krimi Das geheimnisvolle Verbrechen in Styles (gerade erschienen). Als Rufus Beckund das SZ-Magazin nun endlich zusammenkommen, knattert er bestens gelaunt auf einer alten Harley vor dem Süddeutschen Verlag daher (keine von den Angeber-Maschinen, sondern so eine gemüt­liche, wie sie die Cops in alten US-Krimis fahren). Er nimmt den Helm ab, wischt sich einmal durch die silberweiße Tolle und ist voll da. Beck hakt seine Antworten nicht nur mit einer guten Grimasse ab, jede Frage ist ihm Anlass zu ausgiebigen Erörterungen, er fragt den Fotografen nach dessen Meinung, die Fotoassistentin, den Redakteur, er kommt ins Philosophieren und Erzählen, und ehe man sich’s versieht, wird der Fototermin zum Unter­haltungsnachmittag samt Umarmung. Ein fröhliches Ciao in die Runde, dann knattert Beck wieder davon.

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