SZ-Magazin: Frau Henry, eigentlich wollten wir dieses Interview schon im Winter 2023 führen, aber dann kamen Sie wegen einer Covid-Infektion ins Krankenhaus.
Diana Henry: Ja, ich bekam eine Lungenentzündung und konnte plötzlich nicht mehr richtig atmen. Ich dachte nicht, dass es so schlimm wird, im Krankenhaus wurde ich dann aber erst richtig krank. Ich war zweieinhalb Wochen auf der Intensivstation und danach noch weitere zweieinhalb Monate auf der normalen Station.
Welche Rolle spielte das Krankenhausessen in dieser Zeit für Sie?
Im Krankenhaus wird Essen enorm wichtig. Es strukturiert den Tag – und die Auswahl des Hauptgerichts war eine der Hauptbeschäftigungen. Sehr viel mehr passiert im Krankenhaus ja nicht. Die Gedanken kreisen sehr viel ums Essen. Es war auch das Hauptgesprächsthema der anderen Patienten und mir. Wir haben lange diskutiert, was wir jeweils von der Speisekarte auswählen. Das Essen hat im Krankenhaus eine tröstende Funktion, auch wenn es lauwarm auf Plastiktabletts daherkommt. Immer bevor das Essen kam, wurde auf dem Gang eine Glocke geläutet, darauf freuten wir uns.